Mit lauten Sirenen und guter Laune machten wir uns am Samstag, den 22.06.2024, zusammen mit den Jugendfeuerwehren Wybelsum/Logumer Vorwerk und Borssum auf den Weg zum Landeszeltlager der Niedersächsischen Jugendfeuerwehren nach Halvestorf im Landkreis Hameln Pyrmont. Nach fünf Stunden Fahrt hatten wir unser Ziel erreicht und konnten tatkräftig die 4 Zelte und den "Emder Vorplatz" aufbauen. Wir hatten den Luxus am höchst gelegenen Punkt des Festivalgeländes unser Quartier aufschlagen zu dürfen, sodass wir von unserem Platz aus eine tolle Aussicht über das rund 1.800 Personen starke Zeltlager hatten. Um 20:00 Uhr hieß es dann Antritt zur großen Eröffnung. Landesjugendfeuerwehrwart Mathias Düsterwald würdigt in seiner Eröffnungsrede besonders die tolle Leistung des Planungsteams. Denn schon Tage vorher war auf dem Zeltplatz einiges los - die komplette Infrastruktur wurde geschaffen, die allgemeinen Zelte aufgebaut, die Spülküche hergerichtet und diverse Container, unter anderem aus Emden, aufgestellt und in Betrieb genommen.
Ab Sonntag gingen die Aktionen im Zeltlager offiziell los. Über Wettbewerbe/Lagerspiele, die im Voraus gebucht werden konnten, über Workshops bis hin zum Hüpfen auf drei Hüpfburgen war für Unterhaltung gesorgt. Bereits am ersten Tag durften wir an einem Orientierungsmarsch quer durch den Wald teilnehmen und diverse Spiele absolvieren. Da unsere Jugendfeuerwehr mit insgesamt 22 Kindern und Jugendlichen angereist war, haben wir zwei Gruppen gebildet. Die erste Gruppe trat am Vormittag und die zweite am Nachmittag zum Marsch an – natürlich in voller Montur. Neben den einzelnen Etappen war das Geschick und der Verstand der Jugendlichen gefragt. Es galt den Umfang mehrerer markierter Bäume auszumessen - allerdings ohne Gliedermaßstab, Maßband oder andere Messhilfen. Dieses stellte sich zunächst als relativ schwierig heraus - aber mit Teamwork, Denkvermögen und Einfallsreichtum haben beide Gruppen auf ihre eigene Art und Weise Lösungen gefunden und die Aufgabe gemeistert. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen - ca. 30 Grad – hatten die Jugendlichen offensichtlich am meisten Spaß an den beiden Wasserspielen.
Schlag auf Schlag ging es am Montag für unsere Jugendfeuerwehren weiter. Bei „Spiel ohne Grenzen“ mussten die Gruppen zeigen, dass sie unter Zeitdruck Bestleistungen erbringen können. Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Präzision waren die Schlagwörter. Aber auch das kleine Quäntchen Glück durfte nicht fehlen.
Unseren letzten Wettbewerb meisterten unsere Jugendlichen am Mittwochnachmittag. Fünf Schwimmer traten stellvertretend für die Jugendfeuerwehr Emden-Stadtmitte in einem Schwimmwettbewerb gegen eine andere Jugendfeuerwehr an. Hierbei galt es nicht nur darum schnell zu schwimmen, sondern nach jeder Bahn verschiedene Aufgaben, wie Feuerwehrobjekte benennen oder aus dem Wasser heraus Tennisbällen in einen Eimer werfen, zu absolvieren. Vom Beckenrand aus feuerten alle Jugendlichen und Betreuer der drei Jugendfeuerwehren zusammen unsere Teilnehmer an.
Neben diesen Spielen gab es für die Jugendlichen auch genug Freizeit, um den Zeltplatz auf eigener Faust zu erkunden oder an den Workshopangeboten teilzunehmen.
Jedoch gehört zu so viel Spaß auch der Ernst dazu. Am Donnerstag musste das Zeltlager aufgrund einer Unwetterfront evakuiert werden. Innerhalb einer Stunde war das gesamte Zeltlager fast Menschen leer, nur ein paar Teamer aus der Lagerleitung blieben vor Ort, um die Situation abzuwarten. Wir waren in der Zwischenzeit in einem Gymnasium in Hameln untergebracht. Hier überbrückten wir das schlechte Wetter mit der neuesten Folge von Feuer und Flamme, eine Feuerwehrserie vom WDR.
Die Unwetterfront war somit ein Fluch und Segen gleichzeitig, denn an Sonne mangelte es bei diesem Zeltlager eindeutig nicht. Um die heißen Tage so angenehm wie möglich zu gestalten, besuchten wir zum einen ein nahegelegenes Spaßbad und zweimal das angrenzende Freibad. Neben diese Abkühlung sorgen wir für ausreichend Getränke - innerhalb der 7 Tage haben wir ca. 760 Liter Wasser, Apfelschorle und Iso getrunken - zusätzlich zu den Getränken, die es zu jeder Mahlzeit gab.
Leider traf das angebotene Abendessen nicht immer auf die Zustimmung der Kinder und Jugendlichen, weshalb die Betreuer sich etwas einfallen ließen. An zwei Abenden wurde der Grill angemacht, an einem anderen Abend wurde eine Hotdog Stadion aufgebaut und am letzten Abend gab es Pommes und Nuggets.
Am Samstag, den 29.06.2024, hieß es dann Abschied nehmen. Einige Kinder waren so voller Tatendrang, dass sie bereits um 5:30 Uhr anfingen ihr Feldbett abzubauen. Um 12:45 Uhr saßen alle abfahrbereit in den Fahrzeugen und die Heimfahrt konnte starten. Knapp 7 Stunden später kamen wir mit einem großen Auftakt wieder im Feuerwehrhaus an.
Ein Zeltlager, das seiner gleichen Sucht. Wir sind froh, dass alle Kinder wohlbehalten wieder zu Hause sind und alle Betreuer - nachdem sie gefühlt 24 Stunden durchgeschlafen haben - bereit sind, auch nächstes Jahr am Zeltlager der ostfriesischen Jugendfeuerwehren in Tannenhausen (LK Aurich) teilzunehmen.